Base Flying – im freien Fall dem Erdboden entgegen

Einen größeren Nervenkitzel kann es kaum geben. Sie stehen in 125 Metern Höhe auf einem Dach und blicken hinab. Unter sich sehen Sie die Dächer Berlins, noch tiefer unten Straßen, Bürgersteige, Menschen und Autos. Und Sie sind im Begriff zu springen. Nur ein Schritt trennt Sie von dem Abgrund und von dem überwältigenden Erlebnis, im freien Fall mehr als 100 Meter in die Tiefe zu stürzen. Dieser Kick lässt sich nicht mit Worten beschreiben, wenn Sie wissen möchten, wie es sich anfühlt, gibt es nur einen Weg, es herauszufinden. Und Sie werden dieses Erlebnis nie wieder vergessen.

Gut gesichert rasen Sie beinahe in Freifallgeschwindigkeit mit mehr als 90 km/h dem Erdboden entgegen und werden erst in allerletzter Sekunde sanft von der Seilkonstruktion gestoppt und zu Boden gelassen. Was klingt wie aus einem Actionfilm, wird beim Base Flying für jedermann möglich, vorausgesetzt, Sie bringen den Mut auf, sich in die Tiefe zu stürzen. In einer Mischung aus Fallschirmsprung und Bungee Jumping erleben Sie beim Base Flying garantiert den Kick Ihres Lebens.

Die Technik, die dafür sorgt, dass Sie heil und unversehrt unten ankommen, stammt allerdings wirklich aus dem Actionfilm.

So funktioniert Base Flying

Wenn im Film ein spektakulärer Sturz aus großer Höhe gefilmt werden soll, bedient sich die Stunt Crew oft eines sogenannten Fan Descenders.
Diese besonderen Abseilwinden ermöglichen einen Fall, der dem Freifall sehr nahe kommt und stoppen den Springer sanft und sicher wenige Meter über dem Boden.
Eine solche Abseilwinde kommt auch beim Base Flying zum Einsatz. Aus 125 Metern Höhe können Sie sich geradewegs in die Tiefe stürzen und erst etwa 10 Meter über dem Boden beginnt der Bremsbereich und Sie werden sanft auf dem Boden abgesetzt. Das bedeutet, Sie legen etwa 115 Meter nahezu im freien Fall zurück, mit Geschwindigkeiten von knapp 90 km/h. Das ist ein Adrenalin Kick allererster Güte und mit kaum einem anderen Erlebnis zu vergleichen.

Unterschied zum Base Jumping

Die Idee zum Base Flying stammt vom Base Jumping.
Das Word BASE besteht aus den Anfangsbuchstaben der Wörter
B für building, auf Deutsch Gebäude
A für antenna, auf Deutsch Sendemast
S für span, auf Deutsch Brücke
E für earth, auf Deutsch Erdboden, was hier für natürliche Erhebungen wie Felswände, Klippen gebraucht wird.

Gleichzeitig bedeutet Base im Englischen auch Basis oder Grundlage und als Basejumper oder auf deutsch Objektspringer werden Personen bezeichnet, die mit einem Fallschirm von festen Objekten wie Gebäuden, Brücken, Masten oder Klippen in die Tiefe springen.
Basejumping ist eine sehr gefährliche Extremsportart, die nur von wenigen Menschen ausgeübt wird und auch schon einige Todesopfer gefordert hat. Zusätzlich zu den generellen Gefahren des Sprungs springen die meisten Base Jumper aufgrund der im Vergleich zum Fallschirmsprung aus dem Flugzeug geringen Höhen ohne einen Reseverschirm, der als Sicherung dient, wenn der sich der Hauptschirm nicht öffnet. Der Grund dafür liegt darin, dass der Reseveschirm im Fall des Falles nicht mehr genug Zeit hätte zu greifen. Das Leben des Basejumpers hängt also an einem einzigen Fallschirm, was den Sport um einiges gefährlicher macht als das herkömmliche Fallschirmspringen.

Entsprechend wurde das Base Jumping auch nur von einem kleinen Kreis erfahrener Fallschirmspringer durchgeführt.

Erst als der Stuntman, Kunstskispringer und Bergsteiger Rick Sylvester im Jahr 1976 im Vorspann des James Bond Films „Der Spion, der mich liebte“ bei einer wilden Verfolgungsjagd auf spektakuläre Weise auf Skiern etwa 1100 Meter tief vom Mount Asgard sprang und dank seines Fallschirms sicher landete, wurde diese Art des Fallschirmspringens von festen Objekten einem breiteren Publikum bekannt. Im Jahr 1981 etablierte sich der Ausdruck Base Jumping für diese Art von Fallschirmsprüngen.

Base Jumping ist aufgrund seiner Gefährlichkeit in vielen Ländern der Welt verboten. In Deutschland müssen Genehmigungen sowohl des Eigentümers des Gebäudes, von dem der Base Jumper abspringen möchte als auch des Grundstücks, auf dem er landen möchte, eingeholt werden und zusätzlich müssen Gutachten erstellt werden, bevor der deutsche Fallschirmsportverband eine Genehmigung erteilt.

Da das Base Jumping sehr gefährlich ist und nur von erfahrenen Fallschirmspringern durchgeführt werden kann, ist dieser Extremsport für die breite Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Durch das gut gesicherte Base Flying hat nun aber jeder, der diesen Nervenkitzel einmal erleben möchte, die Möglichkeit, hautnah zu erleben, wie es sich anfühlt, frei und ungebremst von einem 125 Meter hohen Gebäude zu springen.

Unterschied zum Bungee Jumping

Base Flying wird bisweilen als eine Mischung zwischen Fallschirmspringen und Bungee Jumping bezeichnet, doch der Vergleich zum Fallschirmspringen ist wesentlich passender. Gerade zwischen Bungee Jumping und Base Flying gibt es nämlich große Unterschiede.

Gemeinsam ist beiden Sportarten, dass Sie aus großer Höhe in die Tiefe springen und bis die jeweilige Seilkonstruktion greift, einen annähernd freien Fall erleben.

Darüber hinaus weist das Base Flying jedoch zwei sehr große Unterschiede zum Bungee Jumping auf.

Zum einen sind Sie beim Base Flying nicht wie beim Bungee Jumping an den Füßen gesichert und hängen daher nicht kopfüber an dem Sicherungsseil. Vielmehr können Sie beim Sprung eine Position ähnlich wie beim Fallschirmspringen einnehmen und Sie landen sicher auf Ihren Füßen.
Der zweite große Unterschied ist, dass es beim Base Flying keinen Rebound gibt. Als Rebound wird beim Bungee Jumping das Zurückschnellen des elastischen Seils bezeichnet, durch das Sie ruckartig wieder nach oben katapultiert werden. Beim Base Flying, das nicht mit einem elastischen Seil, sondern mit einer Personen-Abseilwinde durchgeführt wird, erleben Sie weder diesen abrupten Ruck, noch das schnelle Hochkatapultieren, das so charakteristisch für das Bungee Jumping ist. Stattdessen werden Sie wenige Meter über dem Erdboden von der Winde sanft gestoppt und zu Boden gelassen.

Die Unterschiede zwischen Base Flying und Bungee Jumping sind also fast größer als die Gemeinsamkeiten und beide Sportarten bieten Ihren ganz eigenen, besonderen Kick.

Voraussetzungen für das Base Flying

Wie bei allen anderen Extremsportarten auch, müssen Sie beim Base Flying einige Voraussetzungen erfüllen, um den Sprung absolvieren zu dürfen.

  • Das Mindestalter, um beim Base Flying teilzunehmen, liegt bei 16 Jahren
  • Bis zu einem Alter von 18 Jahren muss eine Genehmigung der Erziehungsberechtigten vorliegen
  • Das Gewicht des Base Flyers muss zwischen 50 und 110 kg liegen. Hier können aus Sicherheitsgründen leider keinerlei Ausnahmen gemacht werden, im Gegenteil kann es sogar passieren, dass bei stärkerem Wind das Mindestgewicht der Base Flyer heraufgesetzt wird
  • Für den Flug sind eine normale physische Gesundheit und eine durchschnittliche Fitness erforderlich

Die Gesundheit muss beim Springen aus so großer Höhe und einem Fall in annähernder Freifallgeschwindigkeit jedoch auch mitmachen. Mit gewissen Erkrankungen oder gesundheitlichen Einschränkungen wie beispielsweise

  • Herzkreislauferkrankungen
  • Epilepsie
  • Asthma
  • Diabetes
  • Herzschrittmacher
  • Krankheiten, die einen erhöhen Augendruck zur Folge haben

darf der Flug daher nicht angetreten werden. Auch Schwangere dürfen am Base Flying nicht teilnehmen. Bei Rückenleiden oder anderen Erkrankungen des Bewegungsapparats sowie im Zweifelsfall sollten Sie Ihren Arzt um Rat fragen und sich vergewissern, dass das Base Flying keine gesundheitlichen Risiken für Sie birgt.
Erfüllen Sie alle Voraussetzungen, die für das Base Flying notwendig sind und bringen Sie genügend Mut mit, bleibt eigentlich nur noch die eine große Frage offen: Was ziehe ich an?

Die passende Kleidung zum Base Flying

Eine spezielle Kleiderordung gibt es beim Base Flying nicht. Alles, was Sie speziell für den Flug brauchen, bekommen Sie vom Veranstalter gestellt. Dennoch gibt es einige Tipps und Regeln, die Sie befolgen sollten.

  • Tragen Sie bequeme Freizeitkleidung
  • Kleider oder Röcke sind beim Base Flying fehl am Platz, eine bequeme Hose ist besser geeignet
  • Bei warmen Temperaturen darf es auch ruhig eine kurze Hose sein
  • Tragen Sie feste, sportliche Schuhe ohne Absätze
  • Weite und flatterige Kleidung sollten Sie vermeiden
  • Lange Haare werden am besten mit einem Haargummi zusammengebunden
  • Auf großen und auffälligen Schmuck müssen Sie beim Base Flying verzichten, natürlich können Sie Ihren Ehering tragen, aber große Ohrringe, lange Ketten oder lockere Armbänder können während des Flugs zu einem Verletzungsrisiko werden. Legen Sie Ihren Schmuck daher vor dem Sprung ab oder lassen Sie ihn gleich zuhause

So gerüstet steht Ihrem Base Flying Erlebnis jetzt nichts mehr im Wege.

Ablauf beim Base Flying

Die Absprungstelle für das Base Flying befindet sich auf dem höchsten Hotel Berlins. In 125 Metern Höhe auf dem Dach des Park Inn Hotels am Alexander Platz, 39 Stockwerke über dem sicheren Boden, legen Sie unter Anleitung der Mitarbeiter das Gurtzeug an und dann wird es ernst.
Eine Rampe schwebt über dem Abgrund, Sie müssen den vergleichsweise sicheren Boden des Hoteldachs verlassen und in schwindelerregender Höhe die wenigen Meter über die Rampe zum Absprungpunkt gehen. Das kostet trotz aller Sicherung bereits einiges an Überwindung.
Am Ende der Rampe angelangt, sicher mit Seilen und Bergsteigerkarabinern mit der Abseilwinde verbunden, werden Sie ein Stück hochgezogen, bis Sie den Boden unter den Füßen verlieren und frei über den Dächern von Berlin schweben. Über Ihnen nur der Himmel und unter Ihnen der gähnende Abgrund.

Auf Wunsch zählen die Mitarbeiter herunter, damit Sie wissen, wann der Fall beginnt und dann werden Sie von nichts mehr gehalten.

Mit knapp 100 km/h rasen Sie dem Abgrund entgegen, die Fassade des Parkhotels rauscht an Ihnen vorbei und dann, nur wenige Meter über dem Erdboden werden Sie von der Winde sanft gestoppt und auf der Matte auf die meist sehr wackeligen Beine gestellt.
Knappe 10 Sekunden dauert der Flug, doch diese 10 Sekunden werden Ihr Leben verändern.
Das Adrenalin, das durch Ihre Adern rauscht und das Glücksgefühl, dass durch den Fall ausgelöst wird, sind mit nichts zu vergleichen und wer wissen möchte, wie es sich anfühlt, der muss es einfach ausprobieren.

Auch das Wetter muss mitspielen

Damit das Base Flying sicher und ohne Risiko durchgeführt werden kann, muss allerdings auch das Wetter mitspielen.

Geflogen wird generell bei allen Witterungsbedingungen während der Saison von April bis November mit der Ausnahme von zu starkem Wind oder Gewitter. Während ein Sommergewitter meist in absehbarer Zeit weiterzieht und sich der Flug dadurch nur verschiebt, können Stürme und starke Winde auch dazu führen, dass an den entsprechenden Tagen gar nicht geflogen werden kann. Der Termin kann dann umgebucht werden, denn die Sicherheit geht selbstverständlich vor.

Ist Base Flying gefährlich?

Apropos Sicherheit, ist das Base Flying eigentlich gefährlich?

Die Antwort lautet nein. Im Gegensatz zu dem sehr gefährlichen Base Jumping, bei dem der Springer nur mit einem einzigen Fallschirm gesichert ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es beim Base Flying zu einem schweren Unfall kommt extrem gering.

Bedenkt man, dass die meisten Verletzungen (leichte Prellungen, Abschürfungen) beim Bungee Jumping bei Zurückschnellen des Seils passieren, ist das Base Flying mit seiner sanften Landung sogar noch um einiges sicherer als Bungee Jumping.

Ein doppeltes Sicherungssystem schließt auch menschliches Versagen sicher aus und die Base Flyer werden durch ein Konstrukt aus zwei links und rechts parallel verlaufenden Stahlseilen sicher nach unten geleitet.

Die Personen-Abseilwinde arbeitet mit einem vordefinierten Bremsbereich und Abseilwinden dieser Art werden seit Jahrzehnten im Filmbereich aber auch beim Industrieklettern ohne nennenswerte Unfälle verwendet.

Vor der Inbetriebnahme wurde die Base Flying Konstruktion auf Herz und Nieren geprüft und vom TÜV abgenommen.

Seit der Eröffnung im Mai 2009 sind bereits mehr als 13.0000 Menschen vom Dach des Park Inn Hotels zum Erdboden geflogen, ohne dass es zu Unfällen kam.

Trotz aller Überwindung, die es kostet, sich in einen 125 Meter tiefen Abgrund zu stürzen, ist das Base Flying also ein sehr sicheres Vergnügen.

Hier können Sie das Base Flying ausprobieren

Der Base Flyer auf dem Dach des Park Inn Hotels direkt am Berliner Alexanderplatz ist der einzige einer Art in Europa und dieses spezielle Abenteuer können Sie nur hier erleben. Angeboten wird der Nervenkitzel, der schon ab 49,90€ buchbar ist, von Jochen Schweizer.

Während der Saison von April bis Oktober können Sie am Wochenende von Freitag bis Sonntag und an den Feiertagen Ihren Flug aus 125 Metern Höhe erleben, Freitags gibt es außerdem bis 23.00h die Gelegenheit, über der Skyline von Berlin bei einem Nachtflug abzuspringen.

Mit einem Gutschein zum Base Flying haben Sie das perfekte, ausgefallene Geschenk für alle Adrenalinjunkies gefunden. Sie können entweder einen Gutschein mit einer Gültigkeit von drei Jahren kaufen oder sich direkt für einen bestimmten Termin ein Ticket sichern.

Für den gesamten Flug inklusive Vorbereitung und Einweisung sollten Sie etwa 30 Minuten einplanen.

Aus technischen Gründen sind keine Tandemflüge möglich, sind Sie jedoch zu zweit oder in einer Gruppe, ist es kein Problem, dass Sie den Flug direkt hintereinander antreten können.
Nach dem Flug erhalten Sie eine Urkunde und gegen einen Aufpreis können Sie ein Video von Ihrem Flug anfertigen lassen.